Die neuen Energieeffizienzklassen
Die neuen Energieeffizienzklassen für Lampen und Leuchtmittel
Im September 2013 trat die EU-Verordnung 874:2012 mit neuen Richtlinien für die Bewertung und dementsprechend auch Berechnung der Energieeffizienz in Kraft. Die Novellierung führte zu den beiden neuen Energieeffizienzklassen A+ und A++. Inzwischen haben sich durch jüngere technische Entwicklungen bei der LED-Technik einige Schwachstellen der neuen Verordnung herauskristallisiert, weshalb seit dem 01.09.2021 eine neue Berechnung eingeführt wurde.
Worum geht es konkret bei den neuen Energieeffizienzklassen?
LED-Leuchtmittel wie Birnen, Spots, Röhren und Strahler schnitten bei einer Berechnung nach der genannten Richtlinie schlechter ab, wenn ihr Farbwiedergabeindex (CRI) relativ hoch ist. Das liegt daran, dass diese LEDs technisch bedingt bei der Messung der Lumen (Wert für den Lichtstrom) niedrigere Kennzahlen aufweisen. Der höhere CRI-Wert wird jedoch für viele Anwendungsbereiche empfohlen, so etwa in Wohnungen oder Büros. Durch die technisch bedingte niedrigere Effizienz waren diese LEDs im häuslichen Bereich nach der betreffenden Verordnung nicht erlaubt. Im industriellen Bereich, im Gewerbe und im Handel durften sie eingesetzt werden, auch wenn ihr CRI-Wert über 75 lag. Hierbei waren allerdings Einschränkungen zu beachten. Unter dieser Prämisse konnten LEDs mit einem CRI-Wert in Industriehallen, in der Produktion, in Lagern, Parkhäusern, Büros und im Handel genutzt werden.
Wie sind die Kennzahlen technisch zu verstehen?
Hellere LED-Leuchtmittel der genannten Klassen weisen nach der damals von der EU vorgegebenen Berechnungsformel eine niedrigere Energieeffizienz auf. Inzwischen gibt es jedoch neue LED-Röhren („Business Line“), die 23 Watt aufnehmen und dabei einen maximalen Lichtstrom von 3100 lm produzieren. Das bedeutet eine Energieeffizienz von knapp 135 lm/W. Diese genügte nach der EU-Verordnung 874:2012 für die Einstufung in die höchste Energieeffizienzklasse A++ mit dem Wert 0,105. Der Energieeffizienzindex EEI errechnet sich wie folgt:
- EEI = Pcor / Pref
- Pcor = Prated bei internem Netzteil der LED-Lampe
- Pcor = Prated x 1,2 bei externem Netzteil der LED-Lampe
- Prated ist die Leistungsaufnahme des LED-Leuchtmittels
Pref ist zu ermitteln. Der Wert hängt vom Lichtstrom der LED-Lampe ab. Es gilt folgende Unterscheidung:
- Bei einem Lichtstrom Φuse unter 1.300 lm errechnet sich Pref = 0,88 x √Φuse + 0,049 x Φuse
- Bei einem Lichtstrom Φuse über 1.300 lm errechnet sich Pref = 0,07341 Φuse
Aus diesen Werten und der Gleichung lässt sich der Energieeffizienzindex nach der Verordnung 874:2012 errechnen, der sich tabellarisch so darstellen lässt:
- Buchstabe a) gilt für Lampen mit einem Abstrahlwinkel größer/gleich 90° (ungebündeltes Licht)
- Buchstabe b) gilt für Lampen mit einem Abstrahlwinkel unter 90° (gebündeltes Licht)
- 1) A++: a) EEI kleiner/gleich 0,11 | b) EEI kleiner/gleich 0,13
- 2) A+: a) 0,11 kleiner EEI kleiner/gleich 0,17 | b) 0,13 kleiner EEI ≤ 0,18
- 3) A: a) 0,17 kleiner EEI kleiner/gleich 0,24 | b) 0,18 kleiner EEI kleiner/gleich 0,40
- 4) B: a) 0,24 kleiner EEI kleiner/gleich 0,60 | b) 0,40 kleiner EEI kleiner/gleich 0,95
- 5) C: a) 0,60 kleiner EEI kleiner/gleich 0,80 | b) 0,95 kleiner EEI kleiner/gleich 1,20
- 6) D: a) 0,80 kleiner EEI kleiner/gleich 0,95 | b) 1,20 kleiner EEI kleiner/gleich 1,75
- 7) E: a) EEI kleiner 0,95 | b) EEI größer 1,75
Wichtig: Diese Berechnungen und die Tabelle waren bis zum 31.08.2021 relevant.
Energieklassen für die Haushaltsbeleuchtung seit dem 1. September 2021
Am 1. September trat eine Neueinteilung der Energieeffizienzklassen für den Haushaltsstrom in Kraft. Das betreffende Energielabel reicht von der höchsten Effizienzklasse A bis zur niedrigsten Klasse G. Die Berechnung ergibt sich wiederum aus der Relation zwischen Lichtstrom in Lumen und aufgenommener Energie in Watt. Durch eine andere mathematische Formel lassen sich frühere Energieeffizienzklassen nicht mehr ohne Weiteres auf die neue Skala übertragen. Wenn eine Lichtquelle die Mindesteffizienz erreicht und weitere Kriterien wie die Mindestlebensdauer erfüllt, erhält sie das CE-Zeichen, mit dem sie in der EU verkauft werden darf.
Berechnung der neuen Energieeffizienzklassen
Seit dem 01.09.2021 gibt es eine neue Formel, welche die Mindesteffizienz für jede Art von Lichtquellen ausweist. Sie enthält spezifische Faktoren für alle Lampenarten. Die Effizienzklasse errechnet sich zwar nach wie vor in Relation der Gesamtlichtausbeute zur Leistungsaufnahme, hinzu kommt nun aber der sogenannte Total-Mains-Faktor, der die Abstrahlcharakteristik und die Netzspannung erfasst. Das Kürzel für die Gesamtlichtausbeute ist ηTM (Angabe in lm/W). Die neuen Energieeffizienzklassen haben folgende Grenzwerte:
- A: 210 kleiner/gleich ηTM
- B: 185 kleiner/gleich ηTM kleiner 210
- C: 160 kleiner/gleich ηTM kleiner 185
- D: 135 kleiner/gleich ηTM kleiner 160
- E: 110 kleiner/gleich ηTM kleiner 135
- F: 85 kleiner/gleich ηTM kleiner 110
- G: ηTM kleiner 85
Worauf sollten Verbraucher und Gewerbetreibende achten?
Leuchtmittel mit einer höheren Energieeffizienzklasse können etwas teurer sein, doch sie sparen auch Strom, wodurch sich die Mehrkosten langfristig rechnen. Das gilt umso mehr, seit die LED-Technologie sämtliche Leuchtmittel dominiert. Sie führt zu einer sagenhaften Langlebigkeit und daher auf lange Sicht wirklich zu Einsparungen. Darüber hinaus schonen die höheren Energieeffizienzklassen natürlich die Umwelt.
Wunderschöne LED-Lichterketten leuchten bei Nacht und sorgen für eine warme und stimmungsvolle Atmosphäre in jedem Garten oder auf jeder Terrasse.
Lichterketten & Deko-Leuchten